Welches VPN-Protokoll ist am sichersten?

Welches VPN-Protokoll ist wirklich sicher? Erfahre, wie sich WireGuard, OpenVPN und IKEv2 unterscheiden, welches am besten schützt und worauf du bei der Wahl deines VPN achten solltest. Ideal für Einsteiger einfach erklärt.

Ein virtuelles Privates Netzwerk (VPN) funktioniert wie ein sicherer Tunnel im Internet. Dieser Tunnel entsteht durch ein sogenanntes Protokoll – also eine Art Bauplan oder Regelwerk, das festlegt, wie dein Gerät und der VPN-Server miteinander sprechen.
So wie Autofahrer verschiedene Routen zum Ziel wählen können, gibt es auch verschiedene Wege, Daten sicher zu transportieren. Manche sind schneller, andere robuster, wieder andere etwas veraltet.

In diesem Artikel geht es darum, welches VPN-Protokoll heute als besonders sicher gilt – leicht erklärt und mit echten Hintergrundinfos.

💡 Das Wichtigste in Kürze

  • WireGuard und OpenVPN gelten aktuell als die sichersten VPN-Protokolle.
    Beide nutzen starke Verschlüsselung und werden regelmäßig geprüft.
  • WireGuard bietet zusätzlich hohe Geschwindigkeit und moderne Technik, während OpenVPN sich über viele Jahre bewährt hat und als sehr zuverlässig gilt.
  • PPTP und L2TP/IPSec sind veraltet und unsicher.
    Wer Wert auf Datenschutz legt, sollte diese Protokolle vermeiden und stattdessen WireGuard oder OpenVPN wählen.

Was bedeutet „sicher“ bei einem VPN-Protokoll?

Damit ein VPN-Protokoll als sicher gilt, muss es einige Punkte erfüllen:

  • Es verwendet starke Verschlüsselung. Man kann sich das vorstellen wie ein Zahlenschloss mit Millionen möglicher Kombinationen.
  • Es prüft, ob beide Seiten echt sind – wie ein Türsteher, der Ausweise vergleicht, bevor jemand in den Club darf.
  • Es ist offen geprüft und wird weltweit genutzt, sodass Fehler schnell auffallen.
  • Es bleibt auch dann sicher, wenn neue Technologien entstehen – z. B. durch post-quantensichere Verfahren, die gegen zukünftige Quantencomputer gewappnet sind.

Aber: Selbst die beste Tür bringt nichts, wenn sie offensteht. Das heißt – ein sicheres Protokoll hilft nur, wenn es auch korrekt eingestellt ist und dein Anbieter seriös arbeitet.

Die wichtigsten VPN-Protokolle im Überblick

Im folgenden Abschnitt schauen wir uns die 5 wichtigsten VPN Protokolle genauer an.

1. WireGuard

WireGuard ist das neueste Protokoll und hat sich schnell zum Favoriten vieler Experten entwickelt. Es nutzt moderne Kryptographie und ist deutlich einfacher aufgebaut als ältere Systeme.
Man kann es sich vorstellen wie eine neue Schnellstraße: klar, modern, effizient und trotzdem sicher.
Vorteile: sehr schnell, stabil, sicherer Code
Nachteile: noch nicht in allen Geräten oder Firmenlösungen vollständig integriert
Fazit: WireGuard ist heute für viele der beste Kompromiss aus Sicherheit und Tempo.

2. OpenVPN

OpenVPN ist der Klassiker – bewährt und offen einsehbar. Der Code ist frei verfügbar, jeder kann prüfen, ob er sicher ist.
Ein Vergleich: OpenVPN ist wie ein alter, robuster Geländewagen – vielleicht nicht der Schnellste, aber extrem zuverlässig.
Vorteile: stark verschlüsselt, weltweit im Einsatz, viele Jahre getestet
Nachteile: etwas langsamer und braucht meist eine eigene App
Fazit: Wenn Stabilität und Vertrauen wichtiger sind als Geschwindigkeit, ist OpenVPN eine sehr sichere Wahl.

3. IKEv2 / IPSec

Dieses Protokoll ist besonders beliebt auf Smartphones. Es reagiert flexibel, wenn du von WLAN ins mobile Netz wechselst – ohne dass die Verbindung abbricht.
Einfach gesagt: Es ist wie ein Anruf, der weiterläuft, obwohl du das Haus verlässt und vom WLAN ins Mobilnetz wechselst.
Vorteile: stabil bei Netzwerkwechseln, solide Sicherheit
Nachteile: etwas weniger flexibel bei Sonderfunktionen
Fazit: Ideal für unterwegs, vor allem auf Handys und Tablets.

4. L2TP/IPSec

Ein älteres, aber noch genutztes Protokoll.
Man kann es mit einem älteren Auto vergleichen: Es bringt dich ans Ziel, aber neuere Modelle haben bessere Bremsen und mehr Sicherheitsfunktionen.
Vorteile: einfach einzurichten, läuft auf vielen Geräten
Nachteile: teils langsamer, Sicherheitsniveau geringer
Fazit: Funktioniert, aber nicht erste Wahl für Datenschutz-Bewusste.

5. PPTP

Dieses Protokoll stammt aus den 1990er-Jahren und gilt heute als unsicher.
Ein passender Vergleich: PPTP ist wie ein Haustürschloss, dessen Schlüssel im Internet kursiert – bequem, aber nicht mehr vertrauenswürdig.
Vorteile: sehr einfach zu nutzen
Nachteile: leicht zu knacken, technisch überholt
Fazit: Nicht mehr empfehlenswert.

Welches VPN-Protokoll ist am sichersten?

Wenn man alle Optionen vergleicht, ergibt sich ein klares Bild:

  • WireGuard und OpenVPN gelten als die sichersten Protokolle.
  • WireGuard punktet mit moderner Technik und Geschwindigkeit.
  • OpenVPN bleibt der bewährte Klassiker mit langjährigem Vertrauen.
  • IKEv2 ist besonders praktisch für mobile Nutzung.
  • L2TP/IPSec ist eher eine Notlösung.
  • PPTP ist veraltet und unsicher.

Ein aktueller Trend: Große Anbieter wie NordVPN kombinieren WireGuard mit eigenen Erweiterungen (z. B. »NordLynx«), um noch mehr Schutz und Anonymität zu bieten.

Empfehlungen für Einsteiger

  • Wenn du die Wahl hast: nimm WireGuard oder OpenVPN.
  • Wenn du oft unterwegs bist: nutze IKEv2.
  • Wenn dir ein Anbieter noch PPTP anbietet, meide ihn.
  • Achte darauf, dass dein VPN keine Protokolle speichert (No-Logs-Richtlinie).
  • Prüfe regelmäßig, ob Updates installiert sind – wie bei einem Sicherheitsgurt, der richtig eingerastet sein muss.
VPN-Protokolle sind wie Straßen durch das Internet. Manche sind modern und sicher ausgebaut, andere voller Schlaglöcher.


Wer heute auf Sicherheit achtet, sollte WireGuard oder OpenVPN wählen. Beide schützen Daten zuverlässig und sind technisch auf hohem Niveau.
Doch egal, welches Protokoll du nutzt – entscheidend ist, dass dein VPN-Anbieter seriös arbeitet, regelmäßig aktualisiert und offen über seine Sicherheitsmaßnahmen informiert.

Häufige Fragen zu VPN-Protokollen

Kann ich das VPN-Protokoll manuell ändern?

Ja. In den meisten VPN-Apps lässt sich das verwendete Protokoll über die Einstellungen wechseln. Einige Anbieter wählen automatisch das schnellste oder sicherste Protokoll aus.

Woran erkenne ich, welches Protokoll mein VPN nutzt?

Das aktive Protokoll wird meist im Verbindungsstatus der VPN-App angezeigt. Alternativ kann man in den erweiterten Einstellungen oder in der Hilfe des Anbieters nachsehen.

Ist ein neues Protokoll immer sicherer als ein älteres?

Nicht unbedingt. Neuere Protokolle sind oft effizienter, aber ein bewährtes System wie OpenVPN bleibt sehr sicher, weil es jahrelang getestet wurde.

Welche Rolle spielt die Verschlüsselung beim Protokoll?

Das Protokoll legt fest, wie die Verschlüsselung umgesetzt wird. Entscheidend ist, dass starke Verfahren wie AES-256 oder ChaCha20 verwendet werden. Diese schützen Daten zuverlässig vor unbefugtem Zugriff.

Muss ich das sicherste Protokoll immer manuell auswählen?

Nein. Viele VPNs wählen automatisch das passende Protokoll – meist WireGuard oder OpenVPN. Wer sich aber gut auskennt, kann die Einstellung manuell anpassen.

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