Ein VPN mit Multi-Hop leitet deine Internetverbindung über mehrere VPN-Server nacheinander.
Das nennt man auch „Double VPN“, weil meist zwei Server beteiligt sind.
Jeder Server verschlüsselt deine Daten. So entsteht ein Tunnel in einem weiteren Tunnel – wie zwei versiegelte Umschläge, die du nacheinander abschickst.
Wie funktioniert Multi-Hop?
Stell dir vor, du verschickst einen Brief, der über zwei Poststellen läuft.
Die erste Poststelle (Server 1) weiß, dass der Brief von dir kommt, aber nicht, wohin er geht.
Die zweite Poststelle (Server 2) weiß, wohin der Brief soll, aber nicht, wer ihn abgeschickt hat.
So funktioniert Multi-Hop im Internet:
- Dein Gerät verschlüsselt die Daten und sendet sie an Server 1.
- Server 1 legt noch eine zusätzliche Verschlüsselungsschicht drum und schickt sie weiter an Server 2.
- Server 2 entfernt die äußere Schicht und sendet die Daten ins Internet.
- Auf dem Rückweg läuft alles genau andersherum.
Vorteile von Multi-Hop
- Mehr Privatsphäre und Anonymität
Durch zwei Server ist es schwieriger, dich zu erkennen. Das ist wie bei einem Paket, das über zwei Zwischenlager läuft – niemand sieht den kompletten Weg. - Mehr Sicherheit bei Problemen
Wenn ein Server ausfällt oder gehackt wird, schützt der zweite immer noch deine Verbindung. - Umgehung von Zensur
In Ländern mit Internet-Sperren kann Multi-Hop helfen, Beschränkungen zu umgehen – ähnlich wie bei einer Umleitung auf der Straße, wenn die Hauptstrecke blockiert ist.
Nachteile von Multi-Hop
- Langsamere Verbindung
Weil deine Daten zwei Stationen durchlaufen, dauert es länger – wie bei einem Paket, das erst über zwei Städte transportiert wird, bevor es ankommt. - Mehr Belastung für Geräte
Zwei Verschlüsselungen brauchen mehr Rechenleistung. Ältere Geräte können dadurch etwas langsamer werden. - Vertrauen bleibt wichtig
Wenn der VPN-Anbieter beide Server betreibt und Protokolle speichert, hilft auch Multi-Hop nicht. Du brauchst also trotzdem einen vertrauenswürdigen Anbieter. - Weniger Serverauswahl
Nur wenige VPN-Dienste bieten Multi-Hop an.
Wann ist Multi-Hop sinnvoll?
Multi-Hop lohnt sich, wenn du mit sensiblen Informationen arbeitest – zum Beispiel als Journalist, Aktivist oder Whistleblower.
Auch auf Reisen in Länder mit starker Internet-Zensur kann es sinnvoll sein.
Für normales Surfen, Streaming oder Online-Shopping reicht meist eine einfache VPN-Verbindung – wie eine normale Haustür, die schon abschließbar ist. Multi-Hop wäre dann eher wie zwei Türen hintereinander: sicherer, aber auch umständlicher.
Häufige Fragen zu VPN mit Multi-Hop
Kann ich die Reihenfolge der Multi-Hop-Server selbst wählen?
Oft nicht. Viele Anbieter geben feste Paare vor. Manche erlauben eigene Ketten in der App.
Funktioniert Multi-Hop auf dem Router?
Nur wenn der Router genug Leistung hat und der Anbieter Router-Profile für Multi-Hop bereitstellt.
Ist Streaming mit Multi-Hop möglich?
Ja, aber es kann ruckeln. Mehr Latenz und Geoblocking-Prüfungen machen es schwieriger als mit Single-Hop.
Wie wirken sich Protokolle (WireGuard, OpenVPN) auf Multi-Hop aus?
Beide gehen. WireGuard ist meist schneller. OpenVPN bietet breite Geräte-Unterstützung.
Bringt eine Kette mit mehr als zwei Servern extra Schutz?
Nur begrenzt. Jede Station bremst mehr. Zwei Hops gelten als sinnvoller Kompromiss.
Kann ich Anbieter mischen (Hop 1 Anbieter A, Hop 2 Anbieter B)?
Theoretisch ja mit eigener Einrichtung. In Apps ist das selten vorgesehen und fehleranfällig.
Beeinflusst Multi-Hop die Kill-Switch-Funktion?
Der Kill Switch sollte alle Hops abdecken. In den Einstellungen muss er für die gesamte VPN-Schnittstelle aktiv sein.
Wie erkenne ich DNS- oder IP-Leaks bei Multi-Hop?
Mit Leak-Tests im Browser. Prüfe öffentliche IP, DNS-Server und WebRTC bei aktiver Multi-Hop-Verbindung.
Funktioniert Split Tunneling zusammen mit Multi-Hop?
Ja, wenn die App beides unterstützt. Achte darauf, welche Apps am VPN vorbei senden dürfen.
Was kostet Multi-Hop extra?
Viele Anbieter rechnen es ins Abo ein. Manche bieten es nur in höheren Tarifen.

