Was bedeutet »Zero-Knowledge« bei VPNs?

Zero-Knowledge bei VPNs bedeutet, dass Anbieter keine Nutzerdaten kennen oder speichern. Erfahre hier leicht erklärt, wie Zero-Knowledge funktioniert, warum es für deine Privatsphäre wichtig ist und welche VPNs diese Technik wirklich nutzen.

„Zero-Knowledge“ heißt wörtlich „kein Wissen“.
In der Praxis meint das: Der Anbieter eines VPNs weiß nichts über dich oder deine Daten.

Ein Vergleich hilft:
Stell dir vor, du gibst einem Kurier einen verschlossenen Brief.
Der Kurier kann ihn zustellen, aber er kann den Inhalt nicht lesen.
So funktioniert Zero-Knowledge bei VPNs – der Anbieter leitet deine Daten weiter, kann sie aber nicht einsehen.

💡 Das Wichtigste in Kürze

  • Zero-Knowledge bedeutet, dass der VPN-Anbieter keinerlei Zugriff auf deine privaten Daten oder Passwörter hat – er kennt sie technisch gar nicht.
  • Ziel ist maximale Privatsphäre: Selbst bei einem Datenleck oder Serverzugriff bleiben deine Informationen geschützt, weil der Anbieter nichts entschlüsseln kann.
  • Echte Zero-Knowledge-VPNs kombinieren starke Verschlüsselung, No-Logs-Politik und unabhängige Audits, um sicherzustellen, dass keine Nutzerdaten gespeichert oder einsehbar sind.

Warum ist Zero-Knowledge wichtig?

Ein VPN leitet deinen Internetverkehr über seine eigenen Server.
Ohne Zero-Knowledge könnte der Anbieter genau sehen, welche Seiten du besuchst oder wann du online bist.

Mit Zero-Knowledge gilt:

  • Der Anbieter sieht nicht, was du tust.
  • Er kann keine Aktivität speichern.
  • Selbst wenn jemand die Server hackt, findet er keine verwertbaren Daten.

Das ist, als würdest du in einem Hotel wohnen, in dem der Besitzer keinen Schlüssel zu deinem Zimmer hat.
Er stellt nur das Gebäude – aber hineinsehen kann er nicht.

Zero-Knowledge, No-Logs und Logging-Politik

Viele VPNs werben mit „No-Logs“, „Zero-Knowledge“ oder „Privacy First“.
Doch die Begriffe bedeuten nicht genau dasselbe.

BegriffBedeutung
Zero-KnowledgeDas System ist technisch so gebaut, dass der Anbieter gar keine sensiblen Daten kennt.
No-LogsDer Anbieter speichert keine Protokolle über deine Nutzung.
Logging-PolitikBeschreibt, welche Daten überhaupt erfasst werden dürfen.
Ein VPN mit Zero-Knowledge ist wie ein Safe, dessen Kombination nur du kennst. Selbst der Hersteller hat keine Möglichkeit, ihn zu öffnen.

Wie funktioniert das technisch?

Zero-Knowledge basiert auf einem Konzept aus der Kryptografie:
Du kannst beweisen, dass du etwas weißt – ohne das Wissen selbst preiszugeben.

Ein Beispiel: Du willst zeigen, dass du das Passwort kennst, aber du sagst es nicht laut. Du führst nur einen Test durch, der beweist, dass du es kennst.

Bei VPNs läuft es ähnlich:

  • Nur du hast den Schlüssel zur Entschlüsselung deiner Daten.
  • Der Anbieter leitet sie weiter, ohne sie öffnen zu können.

Man kann sich das vorstellen wie eine verschlossene Paketstation.
Du legst ein Paket hinein, der Bote transportiert es – aber nur der Empfänger hat den Schlüssel zum Fach.

Grenzen und mögliche Probleme

Zero-Knowledge schützt sehr gut, aber es gibt Punkte, die man kennen sollte:

  1. Metadaten
    Auch wenn der Inhalt verschlüsselt ist, sieht man eventuell, wann du online bist oder wie viel du sendest.
    Das ist, als würde jemand sehen, wann du zur Post gehst – aber nicht, was im Brief steht.
  2. Technische Analyse
    Angreifer könnten versuchen, Muster im Datenverkehr zu erkennen.
    Ähnlich wie man aus der Größe eines Pakets manchmal erraten kann, was drin sein könnte.
  3. Vertrauen und Prüfungen
    Ein Anbieter kann viel versprechen. Wichtig sind unabhängige Sicherheits-Audits, die das bestätigen.

Aktuelle Entwicklungen

Immer mehr VPN-Dienste setzen auf RAM-only-Server.
Das bedeutet: Alle Daten liegen nur im Arbeitsspeicher – beim Neustart sind sie automatisch gelöscht.
Das verringert das Risiko, dass etwas gespeichert bleibt.

Beispiele:

  • Proton VPN hat 2025 erneut einen unabhängigen Audit bestanden.
  • ExpressVPN und Surfshark betreiben Netzwerke ohne Festplatten.
  • NymVPN arbeitet mit einem dezentralen Ansatz, bei dem kein Anbieter volle Kontrolle über die Daten hat.

Was bedeutet das für Nutzer?

Zero-Knowledge ist wie ein Briefumschlag mit Schloss – niemand außer dir hat den Schlüssel.
Für dich heißt das:

  • Achte auf VPNs, die Zero-Knowledge oder geprüfte No-Logs-Richtlinien nutzen.
  • Lies die Datenschutzrichtlinien genau.
  • Wähle Anbieter mit unabhängigen Prüfberichten.

Kein System ist perfekt, aber Zero-Knowledge ist ein wichtiger Schritt, um Kontrolle über deine Daten zu behalten.

Häufige Fragen zu Zero-Knowledge bei VPNs

Was unterscheidet Zero-Knowledge von normaler Verschlüsselung?

Bei Zero-Knowledge kennt der Anbieter selbst keine Schlüssel oder Passwörter. Bei normaler Verschlüsselung kann der Betreiber theoretisch auf die Daten zugreifen, wenn er den Schlüssel besitzt.

Wie erkenne ich, ob ein VPN wirklich Zero-Knowledge nutzt?

Vertrauenswürdige Anbieter veröffentlichen technische Details oder unabhängige Prüfberichte (Audits). Wenn ein VPN keine genauen Angaben macht, ist es meist kein echtes Zero-Knowledge-System.

Kann ein VPN mit Zero-Knowledge trotzdem gehackt werden?

Ein Angriff auf die Server ist nie ausgeschlossen. Aber selbst bei einem Hack wären die Daten nutzlos, weil sie verschlüsselt sind und der Anbieter keine Schlüssel besitzt.

Gibt es Nachteile bei Zero-Knowledge-VPNs?

Ja. Die Technik ist komplexer und kann mehr Rechenleistung erfordern. Außerdem sind Zero-Knowledge-Systeme oft teurer und noch nicht bei allen Anbietern verfügbar.

Welche VPN-Anbieter setzen bereits auf Zero-Knowledge?

Zu den bekannten Anbietern mit Zero-Knowledge-Ansatz gehören Proton VPN, ExpressVPN und NymVPN. Viele weitere Anbieter arbeiten an ähnlichen Konzepten für mehr Datenschutz.

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