SSTP, L2TP & PPTP im Vergleich – Welche alten VPN-Protokolle sind heute noch sicher?

Was taugen alte VPN-Protokolle wie SSTP, L2TP und PPTP im Jahr 2025 noch? Erfahre, welche dieser Standards weiterhin nutzbar sind, wo Sicherheitsrisiken bestehen und welche modernen Alternativen besser schützen.

Ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) schützt Deine Verbindung im Internet. Es nutzt sogenannte Protokolle. Protokolle bestimmen, wie Daten verschlüsselt und übertragen werden. Manche Protokolle sind alt. Wir schauen hier auf drei davon: PPTP, L2TP und SSTP. Wir prüfen, ob sie heute noch sinnvoll sind oder nicht.

💡 Das Wichtigste in Kürze

  • PPTP ist veraltet und unsicher. Es sollte heute nicht mehr genutzt werden, da die Verschlüsselung leicht zu umgehen ist.
  • L2TP/IPsec funktioniert noch, ist aber technisch überholt. Es bietet solide Kompatibilität, jedoch geringere Leistung und Sicherheit als moderne Protokolle.
  • SSTP bleibt für spezielle Netzwerke relevant. Besonders in Windows-Umgebungen oder bei strengen Firewalls kann es weiterhin nützlich sein, auch wenn modernere Alternativen meist besser abschneiden.

Was ist PPTP?

PPTP steht für »Point-to-Point Tunneling Protocol«. Es stammt ursprünglich aus den 1990er Jahren. PPTP war leicht einzurichten und wurde in vielen Windows-Systemen angeboten.

Aber: PPTP hat große Sicherheitslücken. Die Verschlüsselung und Authentifizierung gelten als unsicher.
Man kann sich das vorstellen wie ein altes Türschloss, das früher sicher war, heute aber mit einem einfachen Draht geöffnet werden kann.

Fazit: Für sensible Daten oder professionellen Einsatz sollte PPTP heute nicht mehr verwendet werden.

Was ist L2TP?

L2TP heißt »Layer 2 Tunneling Protocol«. Es bietet an sich keine eigene Verschlüsselung oder Authentifizierung. Deshalb wird L2TP oft kombiniert mit IPsec – dann spricht man von L2TP/IPsec.
Vorteil: Es ist auf vielen Betriebssystemen verfügbar.

Nachteil: Weil es doppelt gekapselt wird – erst L2TP, dann IPsec – kann die Leistung schlechter sein. Außerdem sind gewisse Sicherheitsbedenken vorhanden.
Das ist ähnlich wie bei zwei verschlossenen Umschlägen in der Post: Es ist sicherer, aber auch etwas langsamer, bis der Brief beim Empfänger ankommt.

Fazit: L2TP/IPsec kann noch funktionieren, ist aber nicht mehr erste Wahl bei hochwertigen Anforderungen.

Was ist SSTP?

SSTP steht für »Secure Socket Tunneling Protocol«. Es wurde von Microsoft entwickelt. SSTP nutzt SSL/TLS über Port 443 – denselben Port, den auch Webseiten mit https verwenden. Dadurch kann es oft Firewalls oder Netz-Filter umgehen.
Es ist gut für Windows-Umgebungen. Auf anderen Systemen ist der Einsatz oft komplizierter.

Fazit: SSTP kann noch relevant sein – besonders wenn ein Netzwerk stark reglementiert ist oder Firewalls viele Protokolle blockieren.

Relevanz heute: Welche Protokolle noch sinnvoll sind

Wenn Du ein VPN nutzt, solltest Du folgende Punkte beachten:

  • Sicherheit: PPTP ist heute unsicher. L2TP/IPsec ist brauchbar, aber nicht optimal. SSTP kann solide sein – je nach Umgebung.
  • Kompatibilität: L2TP und PPTP sind auf vielen Geräten verfügbar. SSTP ist oft weniger flexibel außerhalb von Windows.
  • Netz-Blockaden: SSTP hat Vorteile, wenn andere Wege blockiert sind.
  • Leistung: Moderne Protokolle wie WireGuard oder OpenVPN bieten oft bessere Geschwindigkeit und Sicherheit.
Zusammenfassend: PPTP für neue Installationen ist kaum noch zu empfehlen. L2TP/IPsec kann noch genutzt werden, aber man sollte sich bewusst sein, dass es bessere Optionen gibt. SSTP ist eine Speziallösung für bestimmte Fälle.

Empfehlung für Anfänger

Wenn Du gerade erst mit VPN startest:

  • Wähle ein Protokoll, das von Deinem Anbieter empfohlen wird.
  • Vermeide PPTP, wenn möglich.
  • L2TP/IPsec ist ein brauchbarer Mittelweg.
  • SSTP kann eine Lösung sein, wenn Deine Internetverbindung stark eingeschränkt ist – etwa in öffentlichen Netzen oder Firmennetzwerken.
  • Langfristig: Achte auf moderne Protokolle und Anbieter, die regelmäßig aktualisiert werden.

Ausblick

Auf dem Markt kommen immer neue Protokolle hinzu. Diese bieten oft bessere Geschwindigkeit, stärkere Verschlüsselung oder einfachere Einrichtung. Wer heute ein VPN einrichtet oder auswählt, sollte nicht nur auf alte Protokolle setzen, sondern prüfen, was der Anbieter unterstützt und wie aktuell die Technik ist.

Häufige Fragen zu alten VPN-Protokollen

Warum nutzen manche Anbieter noch alte VPN-Protokolle?

Manche Anbieter behalten ältere Protokolle, weil sie auf älteren Geräten oder in bestimmten Firmennetzwerken stabil laufen. Sie dienen meist als Kompatibilitätsoption, nicht als empfohlene Lösung.

Kann ich alte VPN-Protokolle auf neuen Betriebssystemen noch verwenden?

In vielen Fällen ja, aber oft nur mit manueller Einrichtung. Neuere Systeme priorisieren moderne Standards wie WireGuard oder OpenVPN, wodurch ältere Optionen manchmal eingeschränkt sind.

Spielen alte VPN-Protokolle in Firmen-Netzwerken noch eine Rolle?

Ja, vor allem dort, wo alte Server- oder Router-Strukturen weiter genutzt werden. Der Umstieg auf moderne Protokolle erfolgt häufig schrittweise, um den laufenden Betrieb nicht zu stören.

Sind alte VPN-Protokolle gefährlich für meine Daten?

Sie gelten nicht als sicher nach heutigen Standards. Wer sensible Daten überträgt, sollte moderne Protokolle mit aktueller Verschlüsselung nutzen, um Abhör- oder Manipulationsrisiken zu vermeiden.

Wie erkenne ich, welches VPN-Protokoll mein Anbieter verwendet?

In der Regel steht das im VPN-Client oder in den Verbindungseinstellungen. Alternativ hilft der Support-Bereich oder die Protokoll-Dokumentation des Anbieters.

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