Was ist OpenVPN? Erklärung & Funktionsweise des beliebtesten VPN-Protokolls

Was ist OpenVPN und wie funktioniert es? Erfahre leicht verständlich, warum OpenVPN das beliebteste VPN-Protokoll ist, wie die Verschlüsselung schützt und wann es sich lohnt.

Viele Menschen nutzen heute ein VPN, um ihre Internetverbindung zu schützen. Doch was bedeutet das genau – und was steckt hinter dem Begriff OpenVPN?
Ein VPN-Protokoll ist im Grunde ein Regelwerk. Es legt fest, wie Ihr Gerät und der VPN-Server Daten verschlüsseln und sicher austauschen. OpenVPN ist dabei eines der bekanntesten und zuverlässigsten dieser Protokolle. Dieser Artikel erklärt leicht verständlich, wie es funktioniert und warum es so beliebt ist.

💡 Das Wichtigste in Kürze

  • OpenVPN ist ein offenes und weit verbreitetes VPN-Protokoll, das durch starke Verschlüsselung für sichere Datenübertragung sorgt.
  • Es erstellt einen verschlüsselten Tunnel zwischen Gerät und Server, wodurch Dritte keine Einsicht in den Datenverkehr haben.
  • OpenVPN gilt als zuverlässig, flexibel und sicher, wird von vielen VPN-Anbietern genutzt und ist kostenlos als Open-Source-Software verfügbar.

Was ist OpenVPN?

OpenVPN ist ein offenes Protokoll, das hilft, Ihre Internetverbindung zu sichern. „Offen“ bedeutet: Der Programmcode ist öffentlich einsehbar. Jeder kann prüfen, wie es funktioniert. Dadurch entdecken Fachleute Fehler oder Sicherheitslücken oft schneller.
Viele VPN-Dienste – zum Beispiel NordVPN, ProtonVPN oder Surfshark – nutzen OpenVPN, weil es sich seit Jahren bewährt hat. Der Name beschreibt dabei sowohl das Protokoll als auch die Software, mit der man eine sichere Verbindung herstellen kann.

Wie funktioniert OpenVPN?

OpenVPN baut einen sogenannten „Tunnel“ zwischen Ihrem Gerät und einem Server auf. Durch diesen Tunnel fließen Ihre Daten – verschlüsselt, also unlesbar für Außenstehende.
Man kann sich das vorstellen wie eine Postsendung in einem blickdichten Umschlag.

Ohne VPN wäre Ihre Nachricht eine offene Postkarte, die auf dem Weg viele sehen könnten. Mit OpenVPN steckt sie in einem versiegelten Umschlag, den nur Empfänger und Absender öffnen können.
Das Protokoll verwendet dafür bekannte Sicherheitsverfahren wie OpenSSL und TLS/SSL. Diese sorgen dafür, dass Ihr Gerät und der Server sich gegenseitig erkennen und vertrauen, bevor Daten fließen.


OpenVPN kann mit zwei unterschiedlichen Transportarten arbeiten: UDP (schneller, aber anfälliger für Paketverluste) oder TCP (langsamer, aber stabiler). Das macht es flexibel für verschiedene Netzwerke.

Warum ist OpenVPN so beliebt?

Mehrere Gründe erklären die anhaltende Beliebtheit.

  • Sicherheit: OpenVPN nutzt starke Verschlüsselung und gilt als vertrauenswürdig, weil es regelmäßig geprüft wird.
  • Flexibilität: Es läuft auf fast jedem Gerät – egal ob Windows, macOS, Linux, Android oder iOS.
  • Transparenz: Da der Code offen ist, können Fachleute ihn jederzeit analysieren. Das schafft Vertrauen in eine Branche, die oft im Hintergrund arbeitet.
    Man kann es mit einem Sicherheitsgurt im Auto vergleichen: Man merkt ihn kaum, solange alles gut läuft – aber wenn etwas passiert, ist man froh, dass er da ist.

Grenzen und worauf man achten sollte

OpenVPN bietet starke Sicherheit, kann aber auch etwas komplexer sein als moderne Alternativen wie WireGuard. Für Einsteiger ist die Einrichtung manchmal umständlich.
Zudem verbraucht es oft mehr Rechenleistung, was auf älteren Geräten zu leicht geringerer Geschwindigkeit führen kann.
In Ländern mit starker Internetüberwachung kann OpenVPN erkannt oder blockiert werden – dagegen helfen aber oft zusätzliche Tarnfunktionen (»Obfuscation«).

Typische Einsatzbereiche

OpenVPN wird in vielen Bereichen genutzt, unter anderem:

  • Beim sicheren Zugriff auf das Firmennetzwerk von unterwegs
  • Zum Schutz der eigenen Daten in öffentlichen WLAN-Netzen
  • Beim Verbinden mehrerer Standorte über ein gemeinsames Unternehmensnetz
  • Beim sicheren Streaming oder Umgehen von geografischen Sperren

Fazit

OpenVPN ist ein zuverlässiges, geprüftes und weit verbreitetes VPN-Protokoll. Es sorgt dafür, dass Daten zwischen Nutzer und Server sicher und verschlüsselt übertragen werden.
Wer eine stabile und bewährte Lösung sucht, trifft mit OpenVPN eine gute Wahl. Für alle, die etwas mehr Geschwindigkeit oder einfache Einrichtung wollen, kann sich aber auch ein Blick auf neuere Protokolle wie WireGuard lohnen.

Häufige Fragen zu OpenVPN

Ist OpenVPN kostenlos nutzbar?

Ja. OpenVPN ist Open-Source-Software und kann kostenlos genutzt werden. Einige VPN-Anbieter bieten aber eigene Versionen mit zusätzlichen Funktionen gegen Gebühr an.

Welche Ports nutzt OpenVPN für die Verbindung?

Standardmäßig verwendet OpenVPN den Port 1194 für UDP. Es kann aber auch über TCP und andere Ports laufen, um Firewalls zu umgehen oder Verbindungen stabiler zu machen.

Kann OpenVPN Firewalls und Netzsperren umgehen?

Ja, in vielen Fällen. OpenVPN kann so konfiguriert werden, dass es über gängige Ports wie 443 läuft, die von Firewalls selten blockiert werden. In restriktiven Ländern ist das besonders hilfreich.

Wie unterscheidet sich OpenVPN von WireGuard?

OpenVPN ist älter und sehr ausgereift, während WireGuard moderner und oft schneller ist. Dafür bietet OpenVPN mehr Anpassungsmöglichkeiten und wird in vielen Unternehmensnetzwerken bevorzugt.

Kann ich OpenVPN auf dem Router installieren?

Ja. Viele Router unterstützen OpenVPN direkt oder über Firmware wie DD-WRT oder OpenWRT. Damit kann man alle Geräte im Heimnetz gleichzeitig über ein VPN absichern.

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